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Best Practice im Event- und Kommunikations-Alltag

Vierter «Event & Communication Circle» 2024


Beim vierten «Event- & Communication Circle» 2024 in der BernExpo erhielten die Teilnehmenden anhand von aktuellen Beispielen informative Einblicke und Hintergrundinformationen zu Entwicklungen und Zielsetzungen in der Event- und Kommunikationsbranche. Im Auge von Digitalisierung und KI dreht sich die Welt immer schneller. Es gilt, auf der Welle des Lebens zu surfen, statt ihr ständig hinterher zu rennen.


Dario Herrmann und Judith Wernli


Für interne als auch für externe Events zeichnet bei der Schweizerischen Post Dario Herrmann verantwortlich. Wie der Fachspezialist Live-Kommunikation anlässlich des vierten Event- & Communication Circle 2024 den Anwesenden in der BernExpo verriet, sind es mit einem Anteil von 95 Prozent mehrheitlich interne Events. Hauptziel dieser Aktivitäten sei es, die Mitarbeitenden glücklich zu machen, sie mit einem Lachen nach Hause gehen zu lassen und dass sie diese positiven Vibes an ihre Teams weitergeben. Herrmann betonte am Beispiel des internen Open Airs am Heiteren in Zofingen mit 12’000 Gästen pro Tag, dass grosse Namen auf der Bühne für eine grössere Resonanz wichtig seien. Tolle Events könne man aber auch mit kleineren Budgets organisieren. Nicht gespart werden sollte indes beim Catering – für diesen Bereich zähle man am meisten Feedbacks... Zu reden kam der Referent auch auf das Thema No-Shows Ein Dauerbrenner auch bei der Post. Sowohl bei den internen als auch bei den externen Anlässen erreiche der Anteil an No-Shows zu hohe 15 bis 18 Prozent. «Wir müssen einen Weg finden, diesen Wert wie vor Corona wieder in Richtung zehn Prozent zu bringen», so Herrmann. Eine der Möglichkeiten sei das Versenden einer Erinnerung mit einem Abmelde-Link zwei bis drei Tage vor dem Event.

 

 

Im politischen Korsett

12’200 Mitarbeitende, 147’000 Armeeangehörige, mit 24’000 Hektaren grösster Landbesitzer der Schweiz und Ausgaben von nicht weniger als 6,5 Milliarden, davon der grösste Teil für das Militär. Die Zahlen belegen es: Das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS ist eine monströse Organisation resp. das grösste Departement. Und nicht nur das, es steht auch im direkten Spannungsfeld der Politik. Bei seinem Einblick in die Kommunikation VBS betonte Lorenz Frischknecht, dass die Armee sehr ideologisch geprägt sei und jede Ausgabe in seinem Departement von Parlament und Bundesrat behandelt wird. «Wir haben einen Informationsauftrag», so der stv. Chef Kommunikation/Sprecher, «dürfen keine Kampagnen fahren, sondern informieren über dafür und dagegen.» Zentrales Element bilde dabei nach wie vor die Medienarbeit mit u.a. täglich zahlreich eingehenden Anfragen aus Redaktionen. Selbstverständlich bespielt werden auch die digitalen Kanäle. Speziell gefordert sei seine Abteilung in Krisenfällen, insbesondere dann, wenn eine Fachkraft gefunden werden muss, die von der aktuellen Materie etwas versteht.

 

Erfolgsmodell rollendes Klassenzimmer

Ziel ist es, Spass zu vermitteln! Und das scheint beim Schul- und Erlebniszug der SBB seit über zehn Jahren hervorragend zu funktionieren. Wie Olivier Matter zufrieden berichten kann, ist das rollende Klassenzimmer mit Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren praktisch immer ausgebucht. Wie der Leiter Markenerlebnis SBB betonte, biete der Zug während 2,5 Stunden Überraschungen ohne Ende. Alle 15 sinnesorientierte Module würden seit vielen Jahren identisch hoch bewertet, egal ob es sich um Neuere oder Ältere Einheiten handelt. Dabei daure kein Modul länger als 15 bis 20 Minuten. Und alles möglichst lebensnah, spielerisch und vor allem auch haptisch. Mit der ganzen Digitalisierung sei dieser Aspekt noch viel wichtiger geworden. Das Leitmotiv heisst «Verantwortung» mit den Themenschwerpunkten Sicherheit, Nachhaltigkeit, Berufswahl und Medienkompetenz. Es sei schön zu beobachten, wie aktiv die Kinder mitmachen und wie sie aufblühen, wenn sie herausgefordert sind. Für die Schule wichtig sei es, dass der Besuch des Schul- und Erlebniszugs einen Nutzen generiere. Mit dem Aufgreifen des Themas «Fake News» habe man auch diesbezüglich einen weiteren sehr aktuellen Schritt getan. Nicht nur, dass die Jugendlichen eine extrem wichtige Zielgruppe der SBB sind, mit diesem Zug wollen die Bundesbahnen u.a auch einen Beitrag an die gesellschaftliche Entwicklung der Schweiz leisten.

 

Keine Angst vor KI

Ein Feuerwerk an Thesen, Informationen, Prognosen und Ratschlägen wurde von Benjamin Bargetzi in seinem Referat zum Thema «Big Tech trifft auf Neurowissenschaft. Wie skaliert man Geschäftsmodelle und betritt neue Märkte im Zeitalter der KI» gezündet. Und der Neurowissenschaftler, Experte für Zukunftstechnologien & Change Management und als Europas führender Tech-Visionär bekannt, tat dies in rasendem Tempo. Genauso rasend wie die Gedanken in unseren Hirnen, welche auf einer unglaublich kleinen Skala mit rund 500 km/h unterwegs sind. Aber, so Bargetzi, prozessieren nur vier bis fünf Prozent dieser Vorgänge bewusst, resp. automatisiert. Nicht weniger als 75'000 geplante Gedanken beschäftigen den Menschen täglich. Davon wiederum sind 75 Prozent auf Negatives fokussiert. KI bedeute eine extreme Beschleunigung von Bestehendem wie etwa Forschung und Business. Und KI könne das Produktive und Kreative bald besser als der Mensch. Aber das Ethische werde immer beim Menschen bleiben. Denn KI habe im Gegensatz zum Menschen keinen Körper und werde deshalb nie so viel über Körper lernen können. Während der Mensch Sicherheit, Nächstenliebe, Familie und Freunde brauche, fehle dies der KI nicht. Der Referent zeigt sich im Weiteren davon überzeugt, dass sich das Hirn der neuen Generationen im Laufe der Zeit verändern und sich besser an die digitalisierte Welt anpassen wird. Bargetzi glaubt daran, schnell zu sein, ja schnell sein zu müssen. «Stellen Sie sich vor, auf der Welle des Lebens zu surfen, als ihr immer hinterher zu rennen. Es werden Fehler passieren, aber es gilt, aus diesen zu lernen. Wir haben keine andere Wahl», so der Tech-Visionär. Um zu betonen, dass Angst, durch Maschinen ersetzt zu werden, unbegründet sei. Vielmehr gelte es zu verstehen, wie man mit der Maschine zusammenarbeiten kann. Und schliesslich: «Nein sagen wird immer wichtiger! Es wird alles immer schneller und wir haben immer weniger Zeit!»


Benjamin Bargetzi


Krisenkommunikation will gelernt sein

Krise ist, wenn die Reputation, Existenz oder die Führung eines Unternehmens oder einer Organisation gefährdet ist. Am Beispiel des bekannten Plagiat-Falls an der Uni St. Gallen (HSG) zeigte Adrian Sulzer den Event- und Kommunikations-Profis auf, was in einer Krise schief gehen und was man daraus lernen kann. Fokussiert hat dabei der Leiter Kommunikation der HSG auf neun Lektionen der Krisenkommunikation, die, wie er betonte, er selbst auf die harte Tour lernen musste. Eine wirkungsvolles Arbeiten sei auch deshalb sehr wichtig, weil Hochschulen im Fokus stehen und in Leitmedien mehr Resonanz erzeugen als beispielsweise die globalen Banken. Sulzers Lektionen definieren sich wie folgt:

  • Kenne dich selbst (und deine Mitstreiter)! Typisch in der Krise seien drei Verhaltensmuster: Flüchten, Kämpfen, Einfrieren

  • Erkenne die Krise! Unterschiedliche Arten der Krisen (Opferkrise, versehentliche Krise, vermeidbare Krise) erfordern entsprechend unterschiedliches Vorgehen

  • Krisenkommunikation ist nicht gleich Krisenmanagement! Gute Worte reichen nicht mehr. Was unternommen wird, hat stärkeres Gewicht.

  • Geschwindigkeit zählt! Beim Plagiatsskandal reichte der Zeitstrahl vom ersten Quartal 2021 bis zum vierten Quartal 2022. Erste Hinweise waren schon 18 Monate vorher eingegangen. Je länger die Krise dauert, je enger wird der Spielraum. Gleichzeitig steigen die Kosten der Bewältigung stark an.

  • Kenne das Recht! Rechtliche Schritte sind nur dann empfehlenswert, wenn man gute Karten hat.

  • Vorsicht vor «Gruppendenken»!

  • Krisenkommunikation ist Chefsache!

  • Hilfe anfordern! Alle tun dies und es ist auch keine Schande, sofern man es sich finanziell leisten kann.

  • R-I-A! Regret (erfordert Einsicht). Inform (erfordert Wissen). Act (erfordert Bereitschaft)


Text: Michael Hutschneker

Bilder: Photo Bettinger


 

ECC-Partner, Location, Kulinarisches


Der Event & Communication Circle darf auf die wertvolle Unterstützung der folgendenden Partner zählen:

 

Verbandspartner:

Blasto, Mietzelte und Mietmobiliar

 

Servicepartner:

Bataillard, beUnity, Expomobilia, Feldner Druck, MixMaxMusic, Neuerdings, Photo Bettinger, Plot Factory, Premium Speakers, Seminarland Ostschweiz, Smartec, Ticketino, Viven, ZFV

 

Medienpartner:

MICE-tip

 

Ausbildungspartner:

FHGR Fachhochschule Graubünden, hft Höhere Fachschule für Tourismus & Management, HSLU Hochschule Luzern

 

Locationpartner:

BernExpo. Der 25. April 2025 bildet für die BernExpo mit der Eröffnung der neuen Festhalle einen Meilenstein. Das grosszügige Foyer ist Empfangs- Und Hospitalitybereich und bietet Raum für die Registration, für Ausstellungen oder Caterings. Der Cube und das Deck bilden das Konferenzzentrum des Neubaus. Geeignet u.a. für Kongresse und Corporate-Events. Im Stage-Bereich ist jede Art von Events möglich. Insgesamt ermöglichen über 8500m² Raum Mettings, Kongresse, Kulturanlässe, Shows, Messen oder Veranstaltungen mit einer Kapazität von bis zu 9000 Besuchern. Für die Kulinarik in der neuen Festhalle wird die Sportgastro verantwortlich zeichnen.

Die Teilnehmenden des EventCircle konnten sich beim Begrüssungskaffee, in der Pause, beim ausgezeichneten Lunch und beim abschliessenden Apéro aus der Küche der Sportgastro verwöhnen lassen. Gleichzeitig mit dem Genuss der kulinarischen Köstlichkeiten wurde die willkommene Gelegenheit wie immer zum regen Austausch mit bekannten und neuen Kolleginnen und Kollegen genutzt.


 

beUnity: Der digitale ECC-Treffpunkt


Mit beUnity hat der ECC für seine Mitglieder einen digitalen Treffpunkt resp. eine neue Community-Plattform lanciert. Gabriel Riedo: «Die Plattform dient der besseren Vernetzung unter den Mitgliedern und ermöglicht es u.a. auch, wertvolles Know-How während des ganzen Jahres besser auszutauschen.» Der digitale Treffpunkt ermögliche aber weit mehr als ”nur” Kommunikation, nämlich Information, Interaktion und Vernetzung, so der Mitgründer von beUnity. Herzstück der Plattform ist der Bereich ”Forum” mit Teilnehmerlisten, Fotos, Mitgliederübersicht mit Infos zur Person, Firma etc., Beiträgen, Infos und vieles mehr. Nicht fehlen darf eine Liste der Events mit der Möglichkeit, sich per wenigen Klicks anzumelden, eine Daten-Ablage (Protokolle, Fotos etc.) und der Möglichkeit, Push-Benachrichtigungen nach persönlicher Wahl zu aktivieren.

Die ECC-Mitglieder sind aufgerufen, die beUnity App zu aktivieren um von den zahlreichen Möglichkeiten profitieren zu können.


 

Event & Communication Circle – Agenda

 

4. Februar 2025

Chez SMITH, Zürich

 

6. Mai 2025

Gasthaus Albisgüetli, Zürich

 

2. September 2025  (Abendanlass)

 

25. November 2025

VersuchsStollen Hagerbach AG, Flums

 

24. Februar 2026

Kraftwerk, Zürich

 

19. Mai 2026

Hotel & Conference Center Sempachersee, Nottwil

 

8. September 2026

Restaurant Bellavista, Zürich

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